Für die lesefaulen unter euch findet ihr auf You Tube ein kurzes Video zum Bau des Modells
Picking Up The Survivours
Die unbekannte Geschichte von PT 109 unter dem Kommando von Lieutnant Westholm, lange bevor John F. Kennedy das Kommando über das Boot übertragen bekam. In der Nacht vom 30. November zum 1. Dezember 1942 fand die Seeschlacht vor Tassafaronga statt in deren Verlauf vier amerikanische Kreuzer schwer beschädigt bzw. versenkt worden. Damals wurden elf Kreuzer und Zerstörer der Task Force 67 auf einen japanischen Zerstörer Konvoi angesetzt dessen Ziel es war dringend benötigte Versorgungsgüter an die japanischen Truppen auf Guadalcanal zu liefern. Admiral Tanaka war überrascht über die Anwesenheit des amerikanischen Verbandes und gruppierte sofort seine Zerstörereinheit um, 44 Torpedos wurden auf den US Verband losgemacht von denen sechs ihre Opfer fanden. USS Norhampton, USS New Orleans, USS Pensacola sowie USS Minneapolis wurden schwer getroffen. CA 26 Northampton sank, die drei anderen Kreuzer fielen für ein Jahr aus.
Jetzt kommt PT 109 ins Spiel. Das Boot fischte 94 Männer der Northampton aus dem Wasser und brachte sie nach Tulagi. Mein Mini Diorama stellt die Szene während des Einlaufens in Tulagi dar. Im Hintergrund des Original Fotos liegt USS New Orleans, deren Bug von einem Torpedo abgerissen wurde. Fotoquelle: http://pt-king.gdinc.com/PT109-3.html
White Ensign`s PT 109 Bausatz ist die Ausgangsbasis des Dioramas. Die einzigen Veränderungen die ich vornahm betrafen die Bewaffnung. Die 0.50 Mg`s verschwanden unter Segeltuch und das 20mm Geschütz auf dem Heck ersetzte ich durch eine fotogätze Oerlikon mit gedrehtem Messingsockel von Lion Roar. Die Sailors stammen aus dem North Star Set 2 US Navy. Lange Rede kurzer Sinn, los geht’s mit dem Baubericht......
...als erstes entstand der Diorama Sockel. Ich bearbeitete ein Stück Eiche mit der Oberfräse und beizte es in einem teakholzfarbenen Farbton.
Stellprobe des Schnellbootes auf dem Sockel. Die Polystorolplatte die später die Wasserfläche werden soll ist bereits aufgeklebt, der Sockel zum Schutz vor Farbnebel abgeklebt.
Das Centstück verdeutlicht die „Ausmaße“ des Dioramas......
….gleiches gilt für die Größe der Sailors
Nachdem ich die Wasserfläche mit einer schwarzen Grundfarbe lackiert hatte, nebelte ich mit der Airbrush unterschiedliche Brauntöne lasierend über das Schwarz. Im Bereich des Rumpfes heller werdend.
Last but not least erhielt die Oberfläche ihre Struktur durch Acrylgel aus dem Bastelbedarf.
Das Finish erfolgte mit einer Schicht Klarlack die ich über die Wasserfläche und den Sockel sprühte, zum Einsatz kam Klarlack aus der Sprühdose.
Zurück zum Schnellboot, hier gibt es nichts spektakuläres zu vermelden. Der Bau ist denkbar einfach. Als erstes brachte ich den Resinrumpf auf die angestrebte Wasserline. Mit einem scharfen Messer und 80er Schmirgelpapier rückte ich dem Rumpf zu Leibe. Bitte solche immer im Freien mit Mundschutz durchführen...Resinstaub ist Gesundheitsgefährdend! Danach entfettete ich den Rumpf mit Alkohol und brachte die überschauliche Anzahl von Fotoätzteilen an. Eine hellgraue Grundierung ließ kleineste Fehler auf der Oberfläche zu Tage
kommen die mittels Schleifvlies beseitigt wurden. Weiter geht`s mit der Lackierung.....
Zum Einsatz kamen Gunze Acryl Farben. Ich startete mit grün H73......
…..danach hellte ich die oben liegenden Flächen mit einem 50 zu 50 Gemisch aus
H73 und H418 auf.......
….den Abschluß bildete eine Lasur aus H71 hellbraun und Klarlack um erste Alterungsspuren darzustellen....
..aufgrund der eigentlich nicht vorhandenen Größe der Modell erfolgte kein komplettes washing des Bootes sondern lediglich ein pin wash um eine tiefen Wirkung zu erreichen. Auf dem Bild ist der Effekt sehr schön bei den Fenstern und den Torpedorohren zu erkennen. Wie gesagt, in diesem Maßstab ist weniger mehr!
Schmutzspuren die ablaufendes Wasser auf dem Bootskörper hinterlässt imitierte ich durch verschiedene Ölfarben. Einfach kleine Farbpunkte auf dem Modell verteilen und in Fließrichtung mit einem in Verdünnung getränkten flachen Pinsel ziehen. Das Ganze so lange wiederholen bis sich der gewünschte Effekt einstellt.
Das Finish erfolgte durch ein drybrushing mit stark aufgehellter Grundfarbe. Hierzu wird ein Pinsel der fast trocken ist, solange über die Ecken und Kanten des gebürstet bis diese eine Nuance heller als der Rest der Lackierung erscheinen.....ganz wichtig bei dieser Aktion, keinen Druck auf den Pinsel ausüben!
Ein ganz anderes Thema war die Farbgebung der Figuren. Einfach nur nervtötend dieser win Sailors anzumalen. Damit die Kleidung nicht langweilig wirkt bekamen die Herren Offiziere khakifarbene Uniformen. Der Rest der Besatzung blauen und grauen Arbeitsdress.....
Ganz zum Ende klebte ich die Sailors auf das Boot und stellte das Kielwasser mit trocken aufgebrachter weißer Farbe dar. Fertig, ein Projekt das schnell und zügig von der Hand ging und weniger 20 Arbeitsstunden bis zur Fertigstellung benötigte.
Happy Modeling Dirk