Welcome to the Modellschmiede (Model   Forge) Hämelerwald.

We are a small group of hobby model builders from Hämelerwald near Hanover in Germany. On this internet site you will find pictures of our scale models – whether self designed or built using model kits commercially available.

 

Bienvenue à la Modellschmiede Hämelerwald 
(forge des maquettes d´Hämelerwald).

Nous représentons un petit groupe non organisé de bricoleurs amateurs d´Hämelerwald (dans le district d´Hannovre – connu pour son point sur la circulation pour l’A2). Sur cette page, vous trouverez des images de maquettes que nous avons construit – qu´elles soient montées à partir de pièces ou personnellement inventées.

Sinkex DDG 9 Towers

Das Originalfoto das ich zum Nachbau nutzte finden sie hier.

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DD 997 Hayler Sinkex 2004
DDG 09 Towers

 

 

 

Keine Angst liebe Leser, bei meinem kleinen Diorama handelt es weder um einen kriegerischen oder gar terroristischen Akt. Nö, sondern lediglich um die Entsorgung eines Überbleibsels des Kalten Krieges. DDG 9 Towers gehört(e) der Schiffsreichen Charles F.Adams Klasse an, die ab den späten 50ern und 60ern des vergangenen Jahrhunderts in immer größerem Umfang ihren Dienst in der US Navy antraten. Als Geleitschiffe für Flugzeugträger Kampfgruppen konzipiert, verfügten die Schiffe über eine hohe Geschwindigkeit von mehr als dreißig Knoten und entsprechend guten Seeeigenschaften. Neben den USA kauften Australien und die Bundesrepublik Deutschland je drei weitere Einheiten. Dank ihrer vielseitigen Ausrüstung konnten die Schiffe für die Luftabwehr sowie zur U-Boot Jagd eingesetzt werden. Während ihrer 30 jährigen Verwendung erhielten die Schiffe diverse Updates der Sensoren und Waffenausrüstung, die sie bis zum Ende der 90er Jahre befähigten im aktiven Dienst zu stehen. Erstaunlicherweise ist es in Deutschland gelungen die Mölders vor dem Verschrotten zu retten und als Museumsschiff zu erhalten. So besteht auch für jüngere Semester die Möglichkeit ein Schiff der Charles F.Adams Klasse zu besichtigen. Nie wieder wurden elegantere und schönere Schiffe gebaut. Ab jetzt bestimmen Stealth Eigenschaften mit ihren glatten Außenflächen das Aussehen der modernen Zerstörer und Fregatten.

Gebaut wurde DDG 9 Towers bei den Todd-Pacific Shipyards in Seattle. Die Kiellegung erfolgte am 1.April 1958. In Dienst stellte das Schiff am 6. Juni 1961.

Nach einer fast dreißig jährigen Dienstzeit wurde Towers am 1.Oktober 1990 deaktiviert. Am 27.Mai 1992 wurde Towers aus dem Schiffsregister der US Navy gestrichen. Nach der Streichung aus dem Schiffsregister dauerte es noch weitere 10 Jahre bis Towers ihre letzte Fahrt antrat, um am 9. Oktober 2002 auf 31-16.192N 119-31.396W, als Zielschiff versenkt zu werden.

Bei meinem Modell handelt es sich um den 1:700er Bausatz der Cochrane von Dragon. Günstig bei EBay ersteigert, stellte ich beim Öffnen der Verpackung fest das sich auch hier um den guten alten Revell/PitRoad/SkyWave Bausatz handelt. Zur großen Freunde der Bundesmarine Anhänger enthält dieser Kasten alles um einen BM Adams fertig zu stellen. Nachdem ich bei meinen Recherchen zum Thema Charles F. Adams Zerstörer im Internet auf die Towers Seite gestoßen war, gab es für mich kein halten mehr. Die dort veröffentlichte Bilderserie zeigte Towers Untergang während der Sinkex Übung.

Das musste es sein! Also die Säge heraus und dem Rumpf zu Leibe gerückt, alles auf einer mit Schmirgelpapier beklebten Platte plan geschliffen und ran an die Aufbauten. Doch langsam……. ganz so einfach war die Geschichte dann doch nicht. Beim Betrachten der Original Fotos stellte ich so manchen Unterschied zum Bausatz fest, so dass das eine oder andere bzw. ein Großteil der Ausrüstung neu angefertigt werden mussten.

 

Das nächste Problem lag im Handling des Modells.

Welche Möglichkeiten bestehen, ein kleines Modell so zu befestigen, das ich es problemlos anfassen, heben und drehen kann ohne das meinen ungelenken Fingern irgendwelche frisch angeklebten Kleinteile zum Opfer fallen? Ich löste das Problem indem ich einfach eine M4 Mutter in die Rumpfunterseite einklebte. Später setzte ich einfach eine passend Schraube ein, an der ich das Modell mühelos halten und bearbeiten konnte.

Als provisorischer Modellständer diente mir eine alte Plastikschachtel mit einer Bohrung auf die ich das Modell mit Schraube einsetzten konnte. Nachdem die relativ groben Vorarbeiten erledigt waren ging es an die Feinheiten. Die meiste Arbeit investierte ich in den Mast der als zentrales Segment dem Betrachter am meisten ins Auge fällt. Hier kamen hauptsächlich unterschiedlich starke Messingrundstäbe zum Einsatz, lediglich die dünner geschliffenen Mastplattformen entstammen dem Bausatz. Die eigentliche Anpassung des Mastes auf dem vorderen Aufbau erwies sich als sehr Zeit aufwendig. Zu viele unterschiedliche Neigungen, Winkel sowie Abstände mussten bei der Montage berücksichtigt werden.

Um die Schornsteine etwas mehr ins Rampenlicht zu rücken öffnete ich deren Dampfaustrittrohre auf den Schornsteinkappen. Die Radarplattform an der Vorderseite des achteren Schornsteins entstand aus 0.1 mm starken Messingdraht, während ich die Plattform aus 0.2mm starken Polystyrolplatten herstellte. Das dreidimensionale SPS 52 Luftraum Überwachungsradar besteht aus einer geriffelten Messingplatte deren Seiten ich mit einigen 0,1mm starken Polystyrolstreifen verkleidete.

Auf einen speziell auf das Modell abgestimmten Ätzteilsatz verzichtete ich komplett. Alle benötigten Teile befanden sich noch in meinem Ersatzteilsamelsurium. Relings, diverse Kleinteile und Türen entstammen zum größten Teil dem GMM sowie Lion Roar Sortiment. Um das Modell weiter auf zu peppen öffnete ich die Startrohre des Asroc Starters sowie den Rohrstummel des Geschützturms. Zusätzliche Türen, teilweise geöffnet, gaben dem Schiff den letzten Pfiff. Weiter geht’s mit den Feuerleitgeräten SPG 51 des achteren Aufbaus. Reichlich überdimensioniert, ohne filigrane Details, entfernte ich als erstes die Dipole der Radarschüssel. Im zweiten Schritt schliff ich die Randdicke der Schüssel dünner und korrigierte den Durchmesser. Die Dipole entstanden im Anschluss aus dünnen Streifen einer nicht mehr benötigten Reling.

Sämtliche Ätzteile verklebte ich mit dünnflüssigem Sekundenkleber. Der Vorteil gegenüber dem dickflüssigen Kleber beruht auf der Tatsache, dass hier der kappilar Effekt voll zum Tragen kommt.

Selbst kleinste Teile lassen sich so befestigen. Den Kleber knapp unter Bauteil mit einer Nadel aufbringen und schon läuft der Sekundenkleber zwischen die zu verbindenden Teile. Die dünne verbleibende Klebstoffschicht wird später von der Lackschicht unsichtbar überdeckt. Jetzt kommt logischerweise das aaaber……..diese Methode funktioniert nur bei einem nicht überlagertem Sekundenkleber!

Den Abschluss der Arbeiten bildete die Lackierung, an der ich mich richtig auslassen konnte. Hier war richtig Gammellook angesagt. An einem Schiff das 12 Jahre lang ohne Wartung Wind und Wetter ausgesetzt war, ist von dem Originallack nicht mehr viel übrig. Völlig ungewöhnlich in diesem Fall waren aber die roten Decks. Eigentlich russischen Schiffen vorbehalten, (hier sind die Decks natürlich rot gestrichen!!) waren die Decks der Towers nach 12 Jahren als Hulk so stark verrostet, das von dem ehemaligen grauen Anstrich absolut nichts mehr zu erkennen war. Mit Rostrot von Testors begann ich die Lackiererei.

Nachdem das Deck und das Unterwasserschiff gut durchgetrocknet waren, maskierte ich die jetzt rostroten Farbpartien mittels Revell Maskiertape. Im nächsten Gang lackierte ich mit der Airbrush WEMs „farbenprächtiges“ Haze Gray über den kompletten Rumpf.

Im Anschluss erhielten Mast und Schornsteinkappen einen schwarzen Pinselanstrich. Die Alterung erfolgte in althergebrachter Manier durch ein Drybrushing mit roten, braunen sowie diversen grauen Farbnuancen. Farbliche Akzente setzten die auf der Bordwand aufgebrachten roten und gelben Markierungspunkte deren genaue Bedeutung ich nicht zu beurteilen vermag.

Rückblickend kann ich für mich nur feststellen dass es etwas anderes war, ein Schiff in einer zugegebener Maßen ungewöhnlichen Schwimmposition nach einem Foto zu bauen. Der Spaßfaktor und das ist das wichtigste bei unserem Hobby, war wirklich riesig! Der Dragon Bausatz ist in diesem Zustand aber von seiner Zeit überholt. Ich rede jetzt nicht von Details des Mittelschiffs, die wirklich gut sind, sondern von den tiefen Sinkstellen im Vorschiff, der schlechten Passung des Unterwasserschiffs, der Brücke und dem Fehlen der Speigatten im Wasserabweiser des vorderen Aufbaus. Aber was soll’s, wir sind schließlich Modellbauer, wer bitte schön möchte nur noch Schüttelbausätze zusammen stecken, oder??

Dirk Mennigke